Stockhausen am Wasser (d.h. in Hamburg und Köln). Youtube erforschen in Ludwigsburg. Skandinavisches in Wiesbaden. Jiddische Operettenlieder und Mahler in Berlin. Bach in Winterthur.
Was: Stockhausens Donnerstag aus LICHT beim Musikfest Hamburg.
Raum und Zeit: am 6. Mai auf Kampnagel in Hamburg
Zitat: »Stockhausen hat in Donnerstag so offen wie nirgendwo sonst seine eigene Autobiografie verarbeitet und der ultimativen Überhöhung unterzogen, indem er sie mit der christlichen Heilsgeschichte kombinierte. Die Hauptfigur, Michael, durchlebt bis auf wenige Details Stockhausens traumatische Kindheit und Jugend, bevor er, wie Stockhausen in den 1960ern, musikalisch um die Welt tourt und schließlich, heimgeführt vom ›Sternenmädchen‹ Eva, im Himmel ein ›Festival‹ feiert, das von seinem ewigen Widersacher Luzifer gesprengt wird. Mit dessen Rufen, Michael sei ein ›Naivling‹ und ›Narr‹, endet die Szene.« Thomas von Steinaecker über Stockhausens opus magnum.
In der VAN-Sonderausgabe »Utopie«: Thomas von Steinaecker über das utopische Potenzial bei Stockhausen.
In VAN #16: Ein Gespräch mit dem Trompeter Marco Blaauw über die Zusammenarbeit mit Vater und Sohn Stockhausen.
Was: Dirk Rothbrust und Christian Dierstein spielen Saunders und Stockhausen bei ACHT BRÜCKEN in Köln.
Raum und Zeit: am 3. Mai in der Kölner Philharmonie
Zitat: »Für mich war immer klar, dass ich nicht ins Orchester gehe (…). Irgendwie habe ich mich da nicht gesehen mit der Triangel in der Hand, dann morgen wieder mit der Triangel in der Hand, dann vielleicht mal mit dem Tambourin, mal mit der großen Trommel. Ich bin sehr früh mit Neuer Musik und mit Komponisten in Kontakt gekommen, mit 15, 16, das fand ich alles interessanter, vielfältiger spannender. Ich hatte Angst, dass ich im Orchester versauern würde.« Schlagzeuger Dirk Rothbrust über seine Karrierewege.
In VAN #63: Die Komponistin Rebecca Saunders über ihre Instrumente, Techno-Berlin und magische Orte.
In VAN #70: Der Schlagzeuger Dirk Rothbrust über tighte Ensembles, Frank Zappa und Stockhausen – ein Gepräch mit musikalischen Inputs.
Was: Maria Bengtsson singt Grieg, Sibelius, Wolf, Strauss – und auf Schwedisch. Sarah Tysman begleitet am Klavier.
Raum und Zeit: am 6. Mai im Foyer des Staatstheater Wiesbaden, Großes Haus; im Rahmen der Internationalen Maifestspiele Wiesbaden
Zitat: »Ich freue mich in Mozart-Opern meistens auf die ruhigen Momente: Das Orchester ist leise, es wird ganz still, und ich kann pianississimo singen. Zum Beispiel »Per Pietà« aus Così fan tutte oder »Dove sono« aus Die Hochzeit des Figaro. Das sind Glücksmomente für mich, weil ich das Gefühl habe, ich hole das Publikum mit dem pianississimo auf die Bühne zu mir. Meistens muss ich ja zu ihnen senden. Ich genieße sogar die Pausen von einer Phrase … zur nächsten.« Die Sopranistin Maria Bengtsson in VAN.
In VAN #152: Maria Bengtsson über gutes und schlechtes Dirigat, schauspielerische Anforderungen und Mozart als Medizin.
Was: Färöer Singer-Songwriter Teitur, Nico Muhly und Holland Baroque bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen.
Raum und Zeit: am 5. Mai im Scala Theater Ludwigsburg
Zitat: »Immer, wenn ich Jugendliche von der High School unterrichte, schaue ich in die Noten und sage: ›Ok. Stell dir vor, ich bin dein Freund aus der High School. Kein Musiker. Niemand, der auf die Walnut Hill School [ein Eliteinternat für Musik] geht, sondern dein Freund aus der Grundschule, mit dem du in den Ferien abhängst, der superschlau ist und mal Arzt wird, der zwei Jahre Klavierunterricht hatte und dann aufgehört hat. Und jetzt erklär mir das Stück.‹ Die, die das hinkriegen und sich dabei normal benehmen, sind die richtig Guten.« Nico Muhly, im Nebenberuf Erzieher.
In VAN #151: Der Komponist Nico Muhly über die Vermeidung vorhersehbarer Orgasmen in der Musik, dämliche Operntexte, seinen Blog und das Trauma der Konzertabende von Kompositionsklassen am Konservatorium.
Was: »Farges mikh nit – vergiss mich nicht«: Alma Sadé und Helene Schneidermann singen jiddische Operettenlieder, begleitet von Barrie Kosky am Klavier.
Raum und Zeit: am 5. und 9. Mai in der Komischen Oper Berlin
Zitat: »Wieder war es meine Großmutter, die mich zu dieser Musik geführt hat – neben Bartók war Kálmán ihr zweites ungarisches Musikidol. Mit zehn Jahren hat sie mich zu einer Aufführung von Mariza in Melbourne mitgenommen. Bis heute ist mir diese Musik sehr wichtig und ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich dieses Stück höre. Nostalgie, Freude und Melancholie in jedem einzelnen Takt!« Barrie Kosky an den Turntables.
In VAN #89: Eine ungarische Großmutter, ein liebendes, leidendes Herz – die Lieblingsstücke des Komische-Oper-Chefregisseurs Barrie Kosky.
In VAN #107: Daniel Grossmann, Dirigent und Künstlerischer Leiter des Orchester Jakobsplatz München, gibt einen Einblick in die Welt der Klezmermusik.
Was: Das Symphonieorchester der UdK unter Steven Sloane spielt Mahlers Neunte.
Raum und Zeit: am 7. Mai in der Berliner Philharmonie; im Rahmen des Musikfestivals crescendo an der UdK.
Zitat: »Zum Beispiel die Erfahrung, immer knallhart pünktlich und professionell vorbereitet sein zu müssen, weil man sofort dumm auffällt, wenn man es nicht kann. Und dass jeder mal einen Fehler macht. Ich kann mich noch an eine Fernsehproduktion mit Michael Gielen erinnern, Beethovens Neunte, in der ich als Praktikant zwar wunderschön sauber, aber leider doch mitten in die Generalpause reingehauen habe. Gielen knurrte dann hinterher zu mir ›das war ihr erstes Solo bei uns‹. War okay, hat mir niemand übelgenommen, passiert jedem Mal. Die übertriebene Furcht vor Fehlern bringt einen nicht weiter.« Konstantin Heidrich über seine Aha-Momente als Orchesterpraktikant.
In VAN #154: Konstantin Heidrich, Cellist des Fauré Quartetts und Künstlerischer Leiter des Festivals crescendo an der UdK, über das gute Publikum, gute Studenten und gute Dirigenten.
Was: Bachs Brandenburgische Konzerte mit dem Musikkollegium Winterthur, Reinhard Goebel und Kit Armstrong.
Raum und Zeit: am 9. Mai im Stadthaus Winterthur
Zitat: »Für mich ist die Musik wie ein verschlüsseltes Bild, das man nach der Nomenklatur des 18. Jahrhunderts rückentwickeln kann. Sie können die Brandenburgischen Konzerte mit dem Kantatenwerk Johann Sebastian Bachs vergleichen und Strukturen aufbauen. Was ist los, wenn wir ein Horn hören? Dann denken wir an Jagd. Was ist los, wenn wir eine Trompete hören? Dann denken wir an Fama. Was ist los, wenn wir Blockflöte hören? Dann denken wir an pastorale Güte. Was ist los, wenn wir Gamben und Bratschen hören? Dann denken wir an Trauermusik, dann denken wir ans Sterben. Das sind die objektivierbaren raisons d’être der Musik.« Reinhard Goebel auf die Frage, ob es wichtiger ist, dass etwas berührt, oder dass es objektiv richtig ist.
In VAN #48: Ein Gespräch mit Reinhard Goebel über den Mainstream der historischen Aufführungspraxis, den Rausch des Wissens, die Deifizierung der Komponisten – ohne die Zierde falscher Bescheidenheit.
In VAN #49: Ein Nachruf von Goebel auf Nikolaus Harnoncourt.
In VAN #28: Mit Kit Armstrong über den Dächern Hamburgs.