Tektonische Verschiebungen in Wiesbaden. Schwingende Gebäude in Wien. Beethoven im Originalklang in Köln. Musik für Brüder, Schwestern und Kinder, außerdem meditieren in Berlin.
Was: Der unglaubliche Spotz. Kein Märchen, sondern eine Kinderoper.
Raum und Zeit: 24., 26., 28. und 29. November, in der Neuen Werkstatt der Staatsoper Unter den Linden.
Zitat: »Ich möchte Kindern jetzt auch nicht nur Zeitgenössisches anbieten, sondern genauso eine Bandbreite abdecken wie in der Erwachsenenoper. Dort wird auch alles von Barock bis 21. Jahrhundert gemacht. Wir müssen doch eigentlich da hinkommen, dass ein Kind in jeder Altersgruppe altersadäquat was sehen kann und mit unterschiedlichen Stilen und Inszenierungsweisen in Berührung kommt, damit es die Vielfalt von Musik und Theater erleben kann. Wenn das dann bei den Jugendlichen weitergeht, werden die später sagen, ›ich gehe da jetzt weiter hin, bin ich ja schon mein ganzes Leben.‹ Aber es läuft leider nicht so. Es läuft so, dass ihnen bis sie ungefähr 10 Jahre sind eine Märchenoper angeboten wird und dann kommt nicht mehr viel.« Rainer O. Brinkmann, Leiter der Education Abteilung der Staatsoper in VAN.
In VAN #132: Rainer O. Brinkmann im Interview.
Was: Brüder im Geiste – Britten und Poulenc mit dem RIAS Kammerchor
Raum und Zeit: 24. November, Philharmonie Berlin.
Zitat: »Für ein Orchester kann man ganze Konzerte mit diesem klassischen Ouvertüre-Concerto-Sinfonie-Sandwich programmieren, drei große Namen an einem Abend (ich versuche zunehmend, an dieser Art der Programmgestaltung zu drehen). Aber wie viele Stücke in dieser Größenordnung gibt es für einen a-capella-Chor? Dessen Konzerte bestehen meist aus einem Kaleidoskop kleinerer Werke, das ist naturgemäß schwieriger zu bewerben.« Chefdirigent Justin Doyle in VAN.
In VAN #55: Justin Doyle im Interview über Schafe und Chamäleons.
In VAN #122: Musikhören mit dem neuen Chefdirigenten des RIAS Kammerchors und seinem musikalischen »Shuffle-Gehirn«.
Was: Meditieren mit Hosokawa, Mahler 3 und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin.
Raum und Zeit: 24. und 25. November, Philharmonie Berlin.
Zitat: »Allzu ernste und antihedonistische Musikwissenschaftler sollten eingestehen, dass man sich an den sinfonischen Gewaltakten Mahlers heute ergötzt, dass die messerscharfen Marschfetzen, die auskomponierten Zusammenbrüche in Mahlers Musik Erbauung bedeuten können; ähnlich dem Genuss, den meist ausgesprochen friedfertige Zeitgenossen bei der Beschäftigung mit Filmen Tarantinos oder Egoshootern empfinden. Alles ist nur ein Spiel, mit ekelerregenden, lustvollen Erlebnispotentialen. Eine Welt eben, in die man sich zeitweise gerne virtuell hineinbegibt.« Arno Lücker über Mahlers Dritte in VAN.
In VAN #12: Arno Lücker mit einem Mahlers-Dritte-Aufnahmen-Vergleich – und viel mehr.
In VAN #122: Toshio Hosokawa im Gespräch über seinen Lehrer Isang Yun.
Was: Ilan Volkovs Arbeit Tectonis bezeichnet VAN-Autor Jeffrey Arlo Brown mal als einen Seismographen, der das Aufeinanderprallen verschiedener Musiktraditionen und -kulturen spürt, aber auch erste Aufschlüsse darüber geben kann, wo es mit dem Orchester hingehen könnte. Dieses Schwingen (oder Beben?) findet auch bei Tectonic Mosaic I statt, einem Doppelportrait von Alvin Lucier und Éliane Radigue, dirigiert von Ilan Volkov.
Raum und Zeit: am 25. November im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden.
Zitat: »Ich arbeite mit vielen Leuten zusammen, die in New York leben oder gelebt haben – wie Alvin Lucier, David Behrman oder George Lewis. Es ist mir ein Rätsel, warum sie nicht auf den großen Bühnen in New York gespielt werden. Manchmal realisieren die Menschen nicht, was in ihrer direkten Umgebung los ist. Das passiert wirklich überall.« Ilan Volkov in VAN.
In VAN #04: Der Dirigent, Geiger, Clubgründer und Festivalorganisator Ilan Volkov im Interview.
Was: Beethoven im Originalklang mit dem Orchestre des Champs-Elysées, dem Collegium Vocale Gent, Kristian Bezuidenhout und Philippe Herreweghe.
Raum und Zeit: am 24. November in der Kölner Philharmonie, am 27. November im Wiener Konzerthaus.
Zitat: »Muss das so klingen?« Kristian Bezuidenhout in VAN über das Gerangel um den Originalklang (allerdings bei Bach).
In VAN #122: Kristian Bezuidenhout im Interview.
VAN Themenspecial: Im Namen von VAN. Vier Artikel über unseren Namensgeber Beethoven.
Was: Olivier Latry spielt Bach, Mendelssohn, Liszt, Chatschaturjan, de Falla, Debussy, Fauré und Saint-Saëns.
Raum und Zeit: 28. November, Wiener Konzerthaus.
Zitat: »Was ich versuche, ist, das Gebäude zum Singen zu bringen. Vor allem an einem Ort wie Notre-Dame, weil die Orgel wirklich jedes Stück Holz und jeden Stein zum Resonieren kriegen kann.« Olivier Latry in VAN.
In VAN #98: Zwei Titularorganist*innen (Iveta Apkalna und Olivier Latry) im Interview.